Ferner Marschall Gian Antonio, Offizier im Dienste der kaiserlichen Armee, der sich Schlachten im Siebenjährigen Krieg auszeichnete und zum Kommandanten der österreichischen Kavallerie aufstieg, sowie sein Bruder Delaj, der lange Zeit am Hofe zu Neapel residierte, wo er – so sagt man sich – die Galanterie Casanovas höchstpersönlich kennenlernte.
Im neunzehnten Jahrhundert, als die Bettoni sich fortan Bettoni-Cazzago nannten, verbanden auch nach der Vereinigung mit der patriotischen Familie der Fenaroli ihre Ereignisse mit denen des neuentstandenen Königreichs Italien. Erinnern wir uns an Ludovico (1829-1901), Senator des Königreichs und an seinen Bruder Francesco, Essayist und Romanschriftsteller. Letzterer war gleichfalls, wie später seine Enkel Vincenzo und Federico, Bürgermeister von Brescia. Sie alle zeugen von der Bedeutung der Familie und ihrer berühmten Gäste, die sie im Laufe der Geschichte in ihrer Heimat Brescia empfangen hat: allen voran Napoleon Bonaparte (von dem noch sein Schlafzimmer in der Villa erhalten ist), oder auch Victor Hugo, Mascagni, Napoleon III., Garibaldi und Puccini. Letzterer war ein enger Freund des Grafen Federico. Auch die Herrscher Italiens gingen in der Villa Bettoni ein und aus, als sie Brescia besuchen kamen.